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Wieder neue Erfahrungen - Das Laufhaus

  • Maya
  • 31. Mai 2024
  • 9 Min. Lesezeit

Wie ich nun für mich festgestellt habe, sind Clubs nicht das, was ich mir für mich vorstellen kann oder wo ich mich wohlfühle und das erhoffte Geld verdienen kann. Also muss eine andere Variante her. Ich probiere weiter. Auf meiner Liste steht nun das Laufhaus.

Ich habe mir mehrere Etablissements im Internet gesucht, die für mich gut erreichbar sind und habe mich für eins davon entschieden. Nachdem ich einen sehr angenehmen telefonischen Kontakt hatte, fuhr ich also in die Nachbarstadt.

Ich stand vor der Tür und blickte mich erst einmal um, ob mich auch wirklich keiner sieht. Nach ein paar Stufen kam ich bei der Security an. Ich gab an, dass ich angerufen habe und einfach mal vorbeikommen soll. Am Telefon sagte man mir, ich solle nach einem bestimmten Mitarbeiter fragen. Direkt kam eine Stimme aus dem Büro links von mir: "Dann komm doch mal direkt zu mir." Hinter der hohen Theke saß ein stattlicher Herr mit kurzen Haaren. Er lächelte mir zu und bat mich, mich zu setzen und erst einmal tief durchzuatmen. Ich reichte ihm zitternd meine Papiere und er grinste. "Wir beißen hier nicht. Entspann dich erst einmal. Erstmal machen wir den Papierkram." Nachdem wir erst einmal über meinen bürgerlichen Namen und meine Adresse gelacht haben, da er der Meinung war, es sei manch rumänischer Nachname einfacher zu schreiben als meiner, gab er mir meine Unterlagen zurück und führte mich durchs Haus.


Man, war ich aufgeregt. Ein Laufhaus - etwas, das man vielleicht als Frau in Hamburg auf der Herbertstraße mal von außen betrachten durfte oder auf der Reeperbahn im Vorbeigehen. Wann kommt man schon mal problemlos in solch ein Gebäude rein? Spannend. Der Security-Mitarbeiter lächelte mir im Vorbeigehen zu, als der Büromitarbeiter und ich in den Aufzug stiegen und in die 1. Etage zu meinem Zimmer fuhren. Ich konnte mir gar nichts unter Zimmer und generell dem Ablauf vorstellen. Wir stiegen aus dem Aufzug, der nur für das Personal und die Damen zu nutzen ist, aus und gingen auf den Gang. Dort machten wir noch einen Abstecher in der Bar vorbei. Meine Aufregung versuchte ich durch lustige Sprüche zu überspielen, was auch gut gelang. Ich wurde der Bardame vorgestellt mit den Worten: "Das ist meine neue Freundin, die kommt jetzt öfter." Na wenn ich schon so vorgestellt werde, kann es ja nur gut werden.

Weiter ging es über einen langen Gang mit einigen Zimmern rechts und links. Vor manchen geschlossenen Türen standen schon Barhocker. Der Mitarbeiter schloss mir eine Tür mittig des Ganges auf. Er sagte mir, er setzt mich auf eine "Urlaubsvertretung". Als er das Zimmer öffnete und das Licht anmachte, wusste ich, was das heißt. Das etwas in die Jahre gekommene, doch trotzdem saubere Zimmer ist eingerichtet mit Möbeln und Utensilien. Die Möbel bestanden aus 2 Tischen, einem Bett, einem Schrank und einem Barhocker. Jedes Zimmer ist mit einem Badezimmer mit Toilette, Handwaschbecken, Dusche und einem Safe ausgestattet, den man mit einem persönlichen Code programmieren kann. An den Fensterrahmen und an den Wänden waren LED-Streifen angebracht, auf der Fensterbank befanden sich Peitschen und andere Sexspielzeuge. Am Kopfende des Bettes stand ein Telefon. Mir wurde erklärt, dass es sich hierbei um eine Notrufeinrichtung handelt, ich solle es immer in Griffnähe stehen lassen. Sobald der Hörer abgenommen wird und keine Nummer getippt wird, geht ein Notruf zur Security an der Tür. Der Mitarbeiter nahm sein Funkgerät und meldete einen Probealarm an. Ich nahm den Hörer ab und keine 10 Sekunden später meldete der Security-Mitarbeiter per Funk den Alarm zurück. Neben dem Abheben des Hörers für einen Alarm gibt es auch die Möglichkeit, über eine Kurzwahl direkt bei der Security anzurufen, sollte man etwas beobachten oder Hilfe brauchen, die nicht unbedingt einen Alarm erfordert.

Zum Thema Notfall erzählte mir der Mitarbeiter weiter, dass ich zwei Möglichkeiten habe, wenn ein Kunde handgreiflich wird. Entweder versuche ich ins Bad zu kommen und mich dort einzuschließen oder ich laufe raus auf den Gang und zu einer anderen Dame in eins der Zimmer, das gerad offen ist. Die Damen helfen sofort und schließen die Tür. Die Zimmertüren sind alle so angelegt, dass sie von außen nur mit einem Schlüssel zu öffnen sind, von innen haben sie eine Klinke und einen Hotelverschluss zum Verriegeln der Tür. Die Security meldet sich, sobald die Gefahr vorbei ist bzw. bekommen die Info von den anderen Damen, wo ich mich aufhalte. Das ist gut zu wissen, dass es zwischen den Damen auch bei neuen Mädels einen so großen Zusammenhalt gibt. Ich fühl mich definitiv sicher.

Ich bekam noch die ersten Informationen zum generellen Ablauf. Den Barhocker stellt man, nachdem man angekommen ist, in den Türrahmen vor die Tür, dass die Herren zwar in die Zimmer schauen können, aber die Zimmer nicht ohne Aufforderung betreten können. Liegt ein Handtuch auf dem Stuhl, sind die Damen bereit. Uff. All sowas muss man erst einmal wissen. Eine Art Geheimsprache also. Weiter bekam ich die Information, anders als ich es im Club erfahren habe, die Zimmertür soll bei jedem Kunden abgeschlossen werden, wenn dieser im Zimmer ist. Für die Preispolitik gab mir der Mitarbeiter den Tipp, die Herren in den kleinen Flur meines Zimmers zu bitten, damit die anderen Damen meine Preise nicht mitbekommen. Das Preisniveau liegt, ähnlich wie im Club, auch hier bei 100 Euro für eine halbe Stunde, 200 Euro für eine Stunde. Ich hoffe, ich kann mir das alles merken. Langsam kamen die Bilder in meinen Kopf, die man aus Reportagen kennt. Die Damen, die leicht bekleidet auf Barhockern vor den Zimmern sitzen.... Und ich bin bald eine von ihnen. Ob ich das hinbekomme? Die Angst kam wieder hoch.

Weiter ging die Reise durchs Haus. Es gibt noch ein Casino, eine weitere Bar und einen privaten Schlafbereich für die Damen. Es ist nicht erlaubt, in den Arbeitszimmern zu übernachten, dafür gibt es Einzel-, Zwei- und Vierbettzimmer zu günstigen Preisen. Gut das alles zu wissen.

Nach der Tour durchs Haus fuhren wir wieder ins Büro und ich holte mir ein Spannbettlaken für die Matratze und dünne Laken, die für jeden Kunden frisch auf das Bett gelegt werden. Die Laken gibt es gegen eine kleine, absolut erschwingliche Gebühr im Büro. Mein Tipp, nehmt euch erst einmal 5 Stück z.B. mit, ihr könnt euch jederzeit neue holen.


Nun lief ich durch das Treppenhaus auf meine Etage und ging zu meinem Zimmer. Erst einmal musste ich meine Gedanken sortieren und die ganzen Infos, die ich erhalten hatte. Schritt 1: ich stellte den Barhocker vor die Tür, wie mir erklärt wurde. Vom Flur aus gesehen links an den Türrahmen, so dass man die Tür noch schließen kann. Perfekt. Da steht er gut. Nun konnte ich mich fertig machen. Nachdem ich mich geduscht habe, umgezogen war und ein wenig dezentes Make-Up aufgelegt habe öffnete ich die Tür. Ich atmete noch einmal tief durch, legte mein Handtuch auf den Stuhl und setzte mich auf den Barhocker. Was für ein komisches Gefühl. Ich war bisher die einzige Dame auf diesem Gang. Es war auch noch recht früh am Nachmittag, wahrscheinlich startet das Kerngeschäft erst zum Abend.


Oh nein, da kam er, mein erster potenzieller Kunde. Was mach ich nur? Lächeln? Sitzen bleiben? Aufstehen? Ansprechen? Schweigen? Tausend Gedanken sausten mir durch den Kopf. Ich entschied mich für Natürlichkeit. Sitzen bleiben, Lächeln und ohne, dass ich es wollte, kam mir ein freundliches "Hi" über die Lippen. Das war gar nicht so schwer. Der Herr schaute mich an, lächelte zurück und ging weiter bis zum Ende des Ganges. Als er zurück kam, sprach er mich an. Was er wohl fragen würde? Wie läuft diese Kommunikation? Hilfe. Was tue ich überhaupt hier?

"Hi, bist du neu hier? Ich habe dich noch nie hier gesehen", war die Frage, die von ihm kam. "Ja, ich bin heut den ersten Tag hier. Möchte mir das Etablissement einfach einmal anschauen."

"Oh schön, bist du Deutsche?" "Ja, ich bin Deutsche." Wieder aufgefallen. Scheinbar ist es mehr als selten, dass deutsche Frauen in diesem Bereich arbeiten.... Ich lasse mich überraschen.

"Wie sind denn deine Preise?" Schnell musste ich überlegen, was ich antworte. Ich habe mich entschieden, da es ja immer heißt, Konkurrenz belebt das Geschäft, meine Preise um 10 Euro zu reduzieren und mit etwas geringeren Preisen als die anderen zu starten. Natürlich nach meinem alt bewährten Club-Prinzip, ALL IN. Es hat geklappt. Ich hatte meinen ersten Kunden.

Er begleitete mich in mein Zimmer, ich schloss die Tür hinter uns und er streckte mir direkt das Geld entgegen. Wow. Ok. Das war ja einfach. Ich fragte kurz nach speziellen Wünschen oder Vorlieben und stellte meinen Handytimer auf 30 Minuten, bevor wir es uns gemütlich machten. Alles lief reibungslos und der Kunde war zufrieden. Ich begleitete ihn nach der Zeit auf den Gang und zeigte mich auf dem Flur, dass man mich sehen konnte, dass alles in Ordnung ist. Ich schloss die Tür hinter mir, verriegelte sie von innen und ging duschen. Mir schossen Gedanken durch den Kopf wie, ich habe mein erstes Geld verdient, das war ja gar nicht schwer, das war ja easy. So kann es weitergehen... Die Angst schwand und der Ehrgeiz war geweckt.

Nachdem ich fertig war, öffnete ich die Tür wieder und setzte mich wieder auf meinen Hocker. Mein Telefon schellte. Es war der nette Mitarbeiter aus dem Büro. "Herzlichen Glückwunsch zu deinem ersten Kunden. Super." Oh, hat er mich etwa beobachtet? Na gut, immerhin ist es zu meiner Sicherheit. Er bat mich, einmal ins Büro zu kommen. Er hatte noch kurz zwei Fragen, dann ging ich wieder rauf zu meinem Zimmer. Ich setzte mich wieder auf meinen Stuhl. Es dauerte nicht lange, bis der nächste Kunde kam. Gleiches Prinzip, Lächeln, niedlich schauen und schon kam wieder die Frage nach meinen Preisen. Ich nannte sie ihm und wieder gingen wir ins Zimmer. Nach einer halben Stunde gingen wir wieder gemeinsam aus dem Zimmer. Ich duschte mich, machte mich wieder hübsch und ab ging es raus auf den Hocker. Über den Gang kamen die ersten Damen, die Zimmer auf diesem Gang gemietet haben. Die Lichter gingen an, die Hocker wurden vor die Türen gestellt und nach und nach setzten sich die Damen vor die Zimmer. Auch die Kundschaft wurde mehr. Immer mehr Männer liefen über den Gang. Einige schauen nur, andere grüßen freundlich und gehen weiter. Ich schaute mir an, wie die erfahrenen Damen agieren. Die meisten Damen, wie ich feststellte auch wieder osteuropäischer Herkunft, saßen mit dem Handy auf dem Stuhl und schauten nur hoch, wenn sie angesprochen wurden. Sehr unhöflich. Die Dame mir schräg gegenüber machte es ähnlich wie ich. Freundlich lächeln und grüßen. Ok, war ich also auf dem richtigen Weg. Ein Herr kam auf mich zu, schaute mich an und grüßte sehr freundlich. Wir kamen ins Gespräch. Er erkundigte sich nach meinen Preisen, fragte nach 15 Minuten. Ich entschied mich, spontan einen Preis von 50 Euro für 15 Minuten aufzurufen. Mal schauen, wie der Erfolg ist. Er teilte mir mit, er gehe noch einmal weiter und käme eventuell zu mir zurück. Ich lächelte noch einmal freundlich und dachte mir, na das ist die Variante, Schätzchen, du bist mir zu teuer. Eine knappe halbe Stunde später wurde ich eines besseren belehrt. Der Herr kam tatsächlich wieder. Wir gingen ins Zimmer und erlebten tatsächlich eine spannende Viertelstunde. Wenn ihr freundlich und natürlich auf die Kunden zugeht, werden auch diese etwas offener und lockerer. Er erzählte mir zum Beispiel, dass er regelmäßig in diesem Laufhaus ist und bisher noch nie so eine natürliche, nette und aufgeschlossene Dame getroffen habe. Die anderen wären alle sehr künstlich, würden keine Viertelstunde anbieten und generell wären sie sehr frech und arrogant....

Ich bedankte mich für das Kompliment, begleitete ihn hinaus und machte mich wieder fertig. Während ich duschte dachte ich mir, das ist ja ein tolles Kompliment. Ich werde so weiter machen und auf jeden Fall die Viertelstunde direkt mit in die Preisgestaltung aufnehmen. Das ist schnelles Geld.

Gesagt getan. Ich war nicht ganz wieder auf meinem Hocker, ging es weiter. Die Kunden liefen über die Gänge, einige habe ich mehrmals gesehen. Viele von ihnen kamen zu mir zurück. Mit der Viertelstunde lag ich goldrichtig. Um 20 Uhr kam der Büromitarbeiter zu mir und fragte mich, sie haben einen neuen Club, der an diesem Abend eröffnet, wenn ich Interesse hätte, könnt ich ab 21 Uhr mit meiner Cluberfahrung oben arbeiten. Dafür würden sie mir die Zimmermiete erlassen, da mir die Hauptzeit fehlen würde im Laufhaus. Ich hab das Angebot angenommen. Hätte ich das mal nicht gemacht. Ja, der Club ist hübsch, sehr elegant eingerichtet, allerdings zeigte sich auch hier wieder, kaum Männer und damit kaum Einnahmen. Einen Kunden hatte ich an dem Abend oben im Club. das hat sich leider wieder nicht gelohnt. Um 2 Uhr habe ich mich dann entschieden, meine persönlichen Sachen zusammenzupacken und nach Hause zu fahren. Immerhin mit knapp 400 Euro in der Tasche. Im Gegensatz zum Club ist das ein absoluter Gewinn. Eine tolle Erfahrung neben dem verdienten Geld. Auf der Rückfahrt nach Hause habe ich den Abend noch einmal Revue passieren lassen. Für mich steht eins fest, die Arbeit im Laufhaus ist super. Das werde ich definitiv wieder ausprobieren. Das nächste Mal für ein ganzes Wochenende. Dem Club werde ich allerdings auch hier den Rücken kehren, das ist überall das Gleiche. Es rentiert sich nicht. Leider konnte ich noch keine neue Reservierung direkt vor Ort machen. Ich sollte Mitte der Woche anrufen, dann könne man mir sagen, wo wieder etwas frei ist. Mit dem Büromitarbeiter vom Mittag hatte ich abgesprochen, mich am Montag noch einmal bei ihm zu melden und von meinen Erfahrungen zu berichten, vielleicht kann ich da ja schon etwas absprechen. Mal schauen. Die Nachtschicht im Büro war leider nicht ganz so freundlich. Auch nett, aber ein wenig schroff und gelangweilt. Naja gut, was soll man machen. Ich werde mich davon nicht unterkriegen lassen und einfach mal schauen, wo mich der nächste Arbeitstag hintreibt. Ich werde es euch im nächsten Beitrag berichten.

 
 
 

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