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Was passiert eigentlich hinter der Tür? Ein Gespräch mit einer Sexarbeiterin

  • Maya
  • 16. Okt. 2024
  • 4 Min. Lesezeit

Bordellbetriebe und Clubs sind mittlerweile zu 80% in rumänischer Hand. Dass kaum noch eine deutsche Frau in Bordellen, Laufhäusern oder Clubs arbeiten möchte, ist schon länger bekannt. Der Grund dafür ist eigentlich ganz einfach. Die Zustände sind teilweise nicht auszuhalten. Ein Manager nannte es Frankfurter Verhältnisse. Wer schon einmal im Bahnhofsviertel in Frankfurt war und sich das Rotlichtviertel dort angeschaut hat, weiß was gemeint ist. Die Etablissements sind teilweise runtergekommen, unter schlechten hygienischen Zuständen sollen die Frauen dort arbeiten.... dazu ist kaum noch eine Frau gewillt. Die rumänischen Damen arbeiten teilweise 24h- 7 Tage die Woche und das zu Preisen von 30-40 Euro pro halbe Stunde. Sie machen uns das niveauvolle Geschäft kaputt und fördern die Minderwertigkeit dieser Arbeit, was zu einer Menschenunwürdigkeit führt. Aufgrund dieser Umstände etabliert sich bei den Männern immer mehr der Gedanke, wir Frauen seien Sexpuppen, mit denen sie alles machen können, was sie möchten. Nein. Wir sind Menschen. Frauen mit Niveau und Spaß am Sex. Doch mit der Preispolitik nicht genug.

Der sogenannte Service, den diese Damen zumeist in den Etablissements erbringen, (ich kann es nur von Laufhäusern sagen) ist mehr schlecht als recht. Vor einiger Zeit habe ich mich mit dem ein oder anderen Kunden in meinem Stamm-Laufhaus unterhalten. Dort erzählte man mir, dass die Kondome mit einem Zewa übergezogen werden von den Damen. Geblasen wird selbstverständlich nur mit Gummi. So gibt es das Gesetz vor und das ist auch ok.

Die Herren dürfen sich eine Stellung aussuchen. Eine zweite kostet extra. Meist kann zwischen Missionar, Reiterstellung und Doggy gewählt werden.

Während dem Sex, den es meistens auch erst ab 30 Minuten gibt (15 Minuten bieten nur die wenigsten an), werden dann z.B. die Finger vor die Vagina gehalten, dass die Männer zwar meinen, sie würden eindringen, sie ficken aber theoretisch nur die Finger...

Alles unvorstellbar für mich. Hab natürlich auch immer wieder überlegt, ob die Männer nicht auch übertreiben. Wenn die Zeit um ist, wirdsofort abgebrochen. Da gibt es nicht die Option, die 2 Minuten hab ich noch, mach fertig. Nene. Zeit um, raus.

Ich kann mir wirklich nicht vorstellen, wie das mit dem Verarschen funktionieren soll. Kann mir auch nicht vorstellen, dass sie damit weiterkommen.

Ich wurde tatsächlich eines besseren belehrt. Auf meiner Recherche über das Laufhaus auf der Reeperbahn habe ich in den Kommentaren gelesen, man solle den Mädels niemals die Bankkarte geben, dass sie Geld abholen für dich. Ok. Abgesehen davon, dass ich mir nicht vorstellen kann, wer so bekloppt ist, das zu tun, wurde ich bei meiner Ankunft in Hamburg vom Manager auf selbiges angesprochen. Unfassbar, wie bei Männern das Gehirn aussetzen kann. Bis dahin hatte ich das für einen Scherz gehalten. Und dann kam das Gespräch mit meiner Zimmernachbarin.

Sie erzählte mir, normalerweise würde sie auf der Straße arbeiten. Also auf dem Kiez. Allerdings habe sie gerade Kiezverbot, daher wäre sie nun ausnahmsweise bis Ende Oktober im Laufhaus. Dort dürfe sie noch hin, nur nicht draußen auf den Kiez. Habe sie gefragt, wie man Kiezverbot bekommt. Sie erzählte mir folgendes:


Auf dem Kiez, und wirklich nur auf dem Kiez, gibt es im Rotlichtgewerbe den sogenannten Kartenbetrug. Sie sagte sofort, dafür müsse man einen Mann haben, sonst geht das nicht. Ähm ok. In dem Moment hab ich nicht verstanden was sie damit meinte. (Später wurde mir klar, dass damit entweder ein Zuhälter oder ein Aufpasser gemeint ist) Aber erst einmal weiter.

Kartenbetrug läuft folgendermaßen ab. Jeder von uns, der schonmal nach 20 Uhr auf der Reeperbahn war, kennt die leicht bekleideten Damen, die z.B. bei BurgerKing gegenüber der Davidwache auf dem Kiez stehen, bekleidet im Winter mit Moonboots, Hotpants und Netzstrumpfhose. Genau diese Damen sprechen die Männer an. Sie bieten ihre Dienste mit Blowjob und Sex für 60 Euro an. Es geht irgendwo in ein nahegelegenes Stundenhotel oder in eine Bordellwohnung in der Nähe. Wenn die Dame anfängt, werden dem Mann weitere Extras angeboten. Natürlich gegen Geld. Meist haben die Männer nicht genug Bargeld in der Tasche. Die Dame lässt sich die Bankkarte und PIN-Nummer geben und sagt dem Kunden, sie gehe schnell für ihn zum nächsten Geldautomaten um die Ecke. Dann müsse er sich nicht erst wieder anziehen. Die Dame geht raus, zum Automaten, räumt das Konto leer und gibt das Geld dem Mann, der mit ihr zusammen arbeitet.

Die Dame geht selbstverständlich zu dem Kunden zurück in die Wohnung/das Zimmer. Das Geld ist allerdings in der Zwischenzeit bei ihrem "Mann" und somit weg. Dass so etwas funktioniert, wundert mich ehrlich gesagt. Jeder halbwegs normal denkende Mensch gibt doch nicht seine PIN Nummer raus. Wobei.... es ist mir auch schon passiert, dass ich gebeten wurde, mit der Karte des Mannes Geld abzuholen. Würd ich persönlich nie tun.

Natürlich, einmal ins Plaudern gekommen, kommen auch Themen wie "Blase-Betrug" und "Fick-Betrug" auf den Tisch. Sie sagt ganz trocken zu mir: "Für 50 Euro blase ich nur. Für 100 Euro können die mich in 1 Stellung ficken. Meist Missionar. Aber selbst da mache ich für 50 Euro noch den Blase-Betrug. Du ziehst das Gummi über seinen Schwanz. Nimmst ihn dann in die Hand und hälst ihn bei dir unter das Kinn. Da wichst du ihn dann, während du mit dem Mund Blasgeräusche machst. Das merken die eh mit Gummi nicht, ob du ihn im Mund hast oder nicht. Und beim Fick-Betrug legst du dich hin, hälst 2 Finger vor die Muschi und hälst den Schwanz einfach fest. Dann kommen die nicht rein und meinen aber, die ficken eine enge Muschi. Wenn dann doch mal einer fragt, sagst du einfach, du hälst das Gummi fest, dass es nicht abrutscht."


Aha. Jetzt wird aus dem, was ich in meinem Stamm-Laufhaus von den Kunden gehört habe, tatsächlich ein Schuh. Oh man. Sowas macht uns vernünftigen, ehrlichen Damen natürlich absolut das Business kaputt. Dann lieber weniger Kunden und dafür gescheite Herren, mit denen man Spaß hat. Ich kann euch nur raten, seid ehrlich zu den Männern, die euch bezahlen. Seid natürlich und aufgeschlossen. So bekommt ihr schnell zufriedene Kunden und wahrscheinlich auch noch das ein oder andere Trinkgeld, ohne danach zu fragen. Denn Sätze wie: "Du bist immerhin gekommen dann kannst du mir ja jetzt auch mal Trinkgeld geben", sind da nicht der richtige Umgang.



 
 
 

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